Indikator echten Fortschritts

Bruttoinlandsprodukt (BIP) vs. Genuine Progress Indicator (GPI) in den Vereinigten Staaten (1950–2004)

Der Genuine Progress Indicator (GPI) (deutsch Indikator echten Fortschritts oder echter Fortschrittsindikator) ist ein Wirtschafts­indikator, der das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ersetzen und an dessen Stelle eine bessere Einschätzung der Leistung von Volkswirtschaften erlauben soll. Er ist aus dem früheren Index der nachhaltigen wirtschaftlichen Wohlfahrt (Abkürzung ISEW von englisch Index of Sustainable Economic Welfare) hervorgegangen.

Der GPI misst, ob das wirtschaftliche Wachstum eines Landes und die damit verbundene Mehrproduktion von Gütern und Dienstleistungen tatsächlich zu steigendem Wohlstand beziehungsweise Wohlbefinden führt. Der Unterschied zwischen dem BIP und dem GPI lässt sich mit dem Unterschied zwischen der Brutto- und der Nettobilanz eines Unternehmens vergleichen, wobei nur Letztere für die Zukunftsfähigkeit einer Firma entscheidend ist. Entsprechend liegt das Wachstum des GPI bei Null, wenn das gemessene Wachstum des BIP durch offene oder verdeckte Kosten wie Umweltschäden, Kriminalität oder abnehmende Gesundheit erzeugt worden ist.

Zahlreiche hochentwickelte Länder (insbesondere EU-Staaten und Kanada) versuchen seit einigen Jahren, gemeinsame Kriterien für die Ermittlung eines vergleichbaren und objektiven GPI zu entwickeln. Der GPI darf also nicht als ein fest definierter und allgemein akzeptierter Index zur Wohlstandsmessung betrachtet werden. Er stellt vielmehr einen Versuch dar, die Schwächen des BIP zu überwinden und unterliegt zurzeit noch regelmäßigen Veränderungen.


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